
Willkommen auf Ærø!

Sankt Hans Abend am 23. Juni


Eierkochen am Strand auf ærøianische Art

Rapsblüte bei Ærøskøbing im Mai

Unser neues Glamping-Zelt
Vi ønsker dig et smukt forår og hilser dig hjerteligt fra Ærø!
Sabine, Gert/Butz, Annika, Sebastian, Amelie, Jorik, Malte og Marie

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Liebe Familie und Freunde dieser Seiten,
Dies ist die Geschichte von Menschen und Tieren, die Deutschland verlassen haben, um auf
einer dänischen Insel zu leben. Wie es sich anfühlt, als Großfamilie auf einem schönen alten
Bauernhof auf Ærø zu wohnen, davon erzählen diese Seiten. Schreibt uns gerne, wenn sie
euch gefallen.
Wir haben Ende Juni, die Zeit der langen Abende und kurzen Nächte hier im dänischen Norden. Die Sommersonnenwende ist für die Dänen ein traditionelles Fest. Der Mittsommerabend läuft
hier unter dem Namen „Sankt Hans Aften“. Er findet immer am 23. Juni, dem Tag vor Sankt Hans, statt. In Deutschland kennen wir diesen Tag unter Johannistag. Der Abend wird überall im Land
mit großen Lagerfeuern zelebriert, zu dem gesungen und getanzt wird. Auch auf Ærø gibt es
diesen alten Brauch natürlich. Wir waren dazu bei unseren Nachbarn eingeladen und haben in
stimmungsvoller Runde das Feuer auf der Wiese genossen. Und es wurde traditionsgemäß
gesungen, nämlich das schöne alte Sommerlied "Vi elsker vort land"
Das Frühjahr ist schnell vergangen, viel zu schnell, finden wir. Die Tage vergehen wie im Fluge.
Das mag daran liegen, dass wir immerzu beschäftigt sind. Der Hof will auf „Betriebstemperatur“
gehalten werden. Das bedeutet Mähen, Schneiden, Kompostieren, den Kräuter- und Gemüse-
garten pflegen, Blumen gießen und manches mehr. Daneben muss die Menagerie versorgt
werden; gebaut, gesägt und gehobelt wird sowieso. Jetzt, wo es morgens um 4 Uhr hell wird
und abends um 22 Uhr noch lange nicht dunkel ist, bleibt Raum für vieles. Auch für Strand-
besuche, Fahrradtouren und lange Grillabende.
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Wir haben uns ein gutes Stück weiter auf der Insel etabliert, viele Kontakte wurden geknüpft
und neue Bekanntschaften geschlossen. Die Vernetzung läuft auf allen möglichen Ebenen,
auch der Kindergarten und, ab August, die Schule für Amelie tragen dazu bei, dass es hier
nicht einsam wird. Auch in punkto Jobs hat sich für Marie und Malte einiges getan. Beide sind
mittlerweile gefragte Dienstleister in der Verwaltung und Pflege von (Ferien-)Häusern und
Grundstücken auf der Insel. Marie gibt zusätzlich Reitunterricht im Insel-Reitcenter. Und die
hiesigen Pfadfinder-Kinder werden ehrenamtlich durch Annika und Malte betreut.
Seit neuestem sind wir Sprachschüler der „Sprog Skole“ in Marstal. „Wir“ heißt, Sabine, Gert,
Malte und Marie. Annika und Sebi haben sich für Privatunterricht „on site“ bei einer befreundeten
Dänin entschieden, was den zeitlichen Erfordernissen von beiden entgegenkommt. Wir anderen
Sprachschüler kommen in den Genuss von dreimal wöchentlich Unterricht in der öffentlichen
Sprachschule. Die Kosten des Unterrichts trägt dankenswerterweise die Kommune. Jeweils 3
Stunden pro Unterrichtseinheit plus Hausaufgaben. Ganz schön anstrengend, aber wir kommen
voran. Jeder auf seine Weise. Die jüngere Generation ist den Senioren aber schon deutlich
überlegen. Den Vogel unter uns Sprachkünstlern schießt Malte ab. Er unterhält sich jetzt schon
fast fließend auf Dänisch mit allen möglichen Leuten. Das verstehe, wer will.
Ostern ist schon länger her, trotzdem soll kurz von der hiesigen Tradition des Ostereier-Kochens
am Strand berichtet werden. Die restliche Familie aus Lübeck war zu Besuch und natürlich haben
wir uns dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Das Ereignis findet immer am Ostersamstag statt.
Alle Strände sind mit Insulanern gefüllt, oft mit zugereisten Besuchern, und es brennen Lagerfeuer.
Über denen hängen Kochtöpfe, die mit Wasser und Eiern gefüllt sind. Die Eier werden hart
gekocht, wie es heißt, manchmal sogar noch samt Verpackung, und dann mit ordentlich Bier oder
Schnaps verzehrt. Diesem Brauch wollten wir uns als Neu-Insulaner natürlich nicht verschließen und
taten es den Aerörianern bei sonnigem Osterwetter am Strand in Aerösköbing gleich. Sehr nett.
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Im Mai stand Ærø in voller Blüte. Das knallige Gelb der Rapsfelder bildete bei sonnigem Wetter einen dramatischen Kontrast zum türkisblauen Meer. Dazu die Obstbaumblüte und überall Flieder
in vielen verschiedenen Farben, auch bei uns auf dem „Oldegaard“. Seit Wochen ruft der Kuckuck, wohl nach einem Weibchen. Bisher scheint er noch keines gefunden zu haben, denn er ruft auch
jetzt noch im Juni stets und ständig. Die Frösche quaken in unserem Teich, als kriegten sie es
bezahlt. Sie flüchten zu hunderten vor dem Rasentraktor und wir passen akribisch auf, keinen zu überfahren. Sie tummeln sich munter im See oder sonnen sich am Ufer. Aber sie scheinen nicht
daran zu denken, sich um Nachwuchs zu kümmern. Froschlaich oder gar Kaulquappen haben wir bisher nicht entdeckt. Keine Ahnung, wie sie bisher geschafft haben, sich in so großer Zahl zu vermehren. Ein Teichhuhn-Paar nistet gut versteckt im Dickicht des Seeufers. Immerhin diese
beiden, wenn schon nicht die Frösche, haben für sichtbaren Nachwuchs gesorgt. Fünf Küken waren es anfangs, jetzt, gegen Ende Juni zählen wir nur noch drei junge Teichhühner, die mit ihren Eltern
auf dem Teich paddeln. Vielleicht waren es unsere Katzen oder Raubvögel, die geräubert haben.
Die verbliebenen drei werden es hoffentlich schaffen, erwachsen zu werden. Die Teichhuhn-Familie
ist jedenfalls Teil unseres Tierparks geworden. Wir wachen über sie, so gut es geht. Ebenso wie
über unsere Hühner. Bei denen gibt es auch Nachwuchs. Drei Küken sind Anfang Juni aus ihren
Eiern geschlüpft. Sie leben mit ihren Müttern in Spezialabteilungen der Gehege, geschützt vor
ihren eifersüchtigen Tanten, unseren hungrigen Katzen und interessierten Mardern.
Was macht man mit den vielen Besuchern mit Kindern, wenn man wenig Platz für deren Unter-bringung hat? Man steckt sie ins Hotel oder, besser, man erwirbt ein komfortables „Glamping“-Zelt. „Glamping“ steht für „glamorous camping“. Luxus-Zelten gewissermaßen. Ein derartiges Glampingzelt haben wir seit Neuestem auf der Wiese am Haus stehen. Es bietet auf knapp 30 Quadratmetern ausreichend Platz für 20 eng beieinander liegende Personen oder stellt, viel besser, eine richtig tolle Wohnbehausung für eine, sagen wir vierköpfige, Familie dar. Sie darf auch ruhig größer sein. Mit richtigen Schlafmöbeln und mehr ausgestattet, lässt sich in solch´ einem Zelt
äußerst entspannt Urlaub machen. Zur Schonung des Zeltbodens steht unser „Glamour-Zelt“ auf einer großen Holzterrasse Sebi, unser Holzexperte hat sie fachmännisch gebaut. Vielleicht
vermieten wir das Zelt später einmal an Touristen und steigen in das B&B-Geschäft auf der Insel ein. Aber erst einmal soll es sich in der Familie und bei Freunden bewähren. Probiert es aus!
Und nun viel Spaß beim Lesen der Seiten mit Neuigkeiten und neuen Bildern. Hav en god
sommer og hilsner til jer alle. Habt einen schönen Sommer, Grüße an alle!
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(Sa)Bine, Malte, Annika, Marie, Sebastian, Gert/Butz, Jorik und Amelie
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